- schlingen
- 1schlingen:Mhd. slingen, ahd. slingan »hin und her ziehend schwingen; winden, flechten« bedeutet auch (wie aengl. slingan) »sich winden, kriechen, schleichen«. Mit aisl. slyngva »werfen, schleudern« (daraus gleichbed. engl. to sling) und mit verwandten baltoslaw. Wörtern (z. B. lit. sliñkti »schleichen«) gehören diese Verben zu idg. *slen-k-, -g- »winden, sich schlingen«. Ablautend sind ↑ Schlange und ↑ schlank mit »1schlingen« verwandt. Zu dessen früherer Bedeutung »schwingen« stellen sich die unter ↑ schlenkern behandelten Wörter, zur Bedeutung »schleichen« das Substantiv ↑ Schlingel (eigentlich »Müßiggänger«).2schlingen»schlucken«: Das germ. Verb mhd. ‹ver›slinden, ahd. ‹far›slintan, niederl. verslinden entspricht got. fra-slindan »verschlingen«. Es ist erst im Nhd. lautlich mit »1schlingen« zusammengefallen, weil Luther die mitteld. Mundartform mit -ng- verwendete. Dazu gehören das ablautende Substantiv ↑ Schlund und wahrscheinlich die unter ↑ schlendern genannten Verben. Als Grundbedeutung der etymologisch ungeklärten Wortgruppe ist wohl »gleiten lassen« anzusetzen. Dazu die gleich alte Präfixbildung verschlingen (s. o. die aufgezählten Verbformen).
Das Herkunftswörterbuch . 2014.